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Selbstbautipps


Kamerahalterung

Nachdem ich mir eine neue DSLR-Kamera angeschafft hatte, möchte ich diese natürlich auch am Teleskop einsetzen. Also ging es wieder in den Keller, um eine Halterung zu bauen.
Ein Kugelkopf als Halterung schied aus, weil ich die Kamera bei der Montage am Teleskop nicht jedes Mal wieder ausrichten will. Die Kamera sollte so montiert sein, dass Norden im Bild immer oben ist und die Bildmitte immer mit der Gesichtsfeldmitte des Teleskops übereinstimmt. So kann ich die zu fotografieren Sterne mit den digitalen Teilkreisen einstellen und muss bei der Auswertung der Bilder das zu fotografierende Gestirns im Bild nicht lange suchen.
Das Ergebnis sieht man in den rechten Bildern. Die Kamerahalterung mit der Schwalbenschwanzschiene wird in die Schwenkvorrichtung auf dem Schaer-Refraktors eingesetzt, in dem ich auch den kleinen Reiserefraktor klemme. Die Befestigungsplatte für die Kamera ist mit eine 15mm x 15mm Alu-Vierkantrohr in die Nähe des Objektivs positioniert, damit die Taukappe des Schaer-Refraktors das Bild der Kamera bei Weitwinkelaufnahmen nicht einschränkt. Das Teleskop befindet sich im Bild in der Westauflage. Bei der Ostauslage löse ich mit dem Sterngriff das Vierkantrohr von der Schwalbenschwanzplatte, drehe es um 180° und verschrauben es wieder.
In dem rechten Bild sieht man noch eine Kunststoffschraube neben dem Objektiv. Sie dient als Anschlag, damit hat die Kamera bei der Montage auf der Platte eine festdefinierte Position hat.




Spiegelreinigung
Den Hauptspiegel von meinem 14-Zöller Dobson habe ich wie folgt gereinigt: Ich habe den Spiegel zunächst in einen sauberen Behälter gelegt. In meinem Fall war das ein Blumenkübel aus Kunststoff. In diesen Kübel habe ich den Spiegel 2 Tage in destillieren Wasser „eingelegt“. Um den Spiegel dann zu reinigen, habe ich meine Finger zunächst fettfrei gemacht, indem ich die Hände 10 Minuten lang in möglichst heißes Wasser mit viel Spülmittel gehalten habe. Dann habe ich den Schmutz auf der Spiegeloberfläche noch im Wasserbad mit den bloßen Fingern vorsichtig abgerieben. Im Anschluss habe ich den Spiegel in der Spüle mit warmen, destillierem Wasser angespült. Dadurch, dass das Wasser warm war, ist es gut getrocknet. Den Rest habe ich mit einem Föhn, (wie bei der Trocknung nach der Autowäsche) abgeblasen. Die letzten hartnäckigen Tropfen, habe ich mit einem sauberen Papierküchentuch abgetupft. Das hat gut geklappt. (Nachahmung auf einige Gefahr)

Pfegehinweise für Teleskope von der Fa. Baader-Planetarium (PDF 405 kB)




Brennpunktanpassung am Amiciprisma
Die Teile der Steckhülse Mein Reiseteleskop, ein Refraktor 100/600 mm, nutze ich auch für Naturbeobachtungen. Dafür setze ich ein Amiciprisma ein. Wenn ich damit aber Himmelsbeobachtungen machen möchte, erreichte ich nicht den Fokus, weil der wenige Millimeter zu weit innen liegt.
Das Problem könnte ich damit lösen, dass ich die Okularsteckhülse am Amiciprisma gekürzt habe. Um den Klemmring und das Gewinde weiter nutzen zu können, habe ich die Hülse abgedreht und den mittleren Teil verworfen. Dann habe ich die abgedrehten Teile in eine andere Hülse gesteckt und verklebt.




Blendschutz am Okularauszug
Ich möchte eine Blende beschreiben, wie ich Sie an meinen Teleskopen benutze, um bei der Beobachtung Die Okularblendebeide Augen geöffnet zu halten.
Die Blende besteht aus schwarzem Bastelkarton mit den Abmessungen 30 x 15 cm. In der Mitte ist ein Loch von 31 mm Durchmesser, also so groß, dass ein 1 1/4" Okular schließend hindurch passt.
Der Karton wird etwa 8 cm von den jeweiligen Ecken Richtung Mittelpunkt 7 cm tief eingeschnitten (links unten im Bild).
Im nächsten Schritt wird der Karton an den Schnittlinien ca. 1 cm überlappt wieder mit Bastelkleber zusammengeklebt (links oben). Hierdurch wird die Blende rundlich und bietet besseren Schutz vor seitlichem Lichteinfall.
Da der Karton durch das Zusammenkleben an den Nahtstellen etwas beult, klebt man noch einen ca. 2 cm breiten Streifen darüber, weil sonst Streulicht den Nutzen der Blende zur Nichte macht (rechts oben).
Jetzt wird der überstehende Rand der Blende abgeschnitten und die Form wieder angepasst (rechts unten).
Auf die Unterseite der Blende klebt man einen Ring von ca. 1-2 cm Breite mit ebenfalls 31 mm Innendurchmesser zur Verstärkung.
Das Okular wird in die Bohrung der Blende gesteckt und dann mit der Blende in den Okularauszug.
Mittlerweile habe ich auch für die 2-Zoll-Okulare diese Blende gebaut. Die Beobachtung ist deutlich bequemer. ..Bastelvorlage..



  

Teleskopstuhlleiter für einen Refraktor
Eine Teleskopstuhlleiter braucht man nicht nur bei einem Dobson,sondern auch bei einem Refraktor. Stuhlleiter Beim größeren Refraktor benötigt man bei der horizontnahen Beobachtung eine Leiter und bei der zenitnahen Positionen einen Stuhl. Die Leiter habe ich mir bereits vor vielen Jahren umgebaut. Für eine dreisprossige Stehlleiter habe ich mir ein weiteres Sprossenset bestellt und zwischen die bestehenden Sprossen eingesetzt. Dadurch brauche ich nicht in der Hocke stehen.
Für die Kombination mit einem Stuhl fehlten mir lange Zeit die Ideen. Eines Abends bei der Mondbeobachtung hatte ich dann den Gedankenblitz. Woher der Impuls kam, kann ich leider nicht sagen.
Ich bin dann sofort in den Keller gegangen, um die Gedanken in die Tat umzusetzen. Die Bilder rechts zeigen das Resultat. Der Sitz besteht aus 2 quadratischen Kanthölzern, auf die ich ein Brett geschraubt habe. Diesen Sitz klemme ich nun einfach in der passenden Höhe zwischen die Leitersprossen.
Er ist sehr bequem.

  


Teilkreise für einfache Teleskopmontierungen (Kaufhausteleskope)

Besitzer einfacher Teleskope (mit den Montierungen EQ-1, EQ-2, etc) mit parallaktischer Montierung wissen, dass diese Montierung zu schwach und die Teilkreise kaum zu gebrauchen sind, da die Teilung zu grob und häufig nicht gleichmäßig aufgetragen ist. Dennoch sind diese sehr verbreitet. Ich selbst habe auch vor vielen Jahren mit einem 4,5-Zoll Spiegelteleskop dieser Bauart erfolgreich beobachtet.
Um schwache Nebel und Teilkreis an der Montierung Galaxien zu finden, habe ich mir andere Teilkreise an die Montierung gebaut. (Bild links der Teilkreis an der Stundenachse) Diese Teilkreise möchte ich hier beschreiben. Das Grundprinzip ist, dass die Differenz der Koordinaten in Rektaszension (Länge) und Deklination (Breite) zu dem zu beobachtenden Nebel und einem hellen Stern in der Nachbarschaft bestimmt wird, um die Differenz an den neuen Teilkreisen einzustellen.

Beispiel: Eta Her 16h 43m +38h 55m
M92 17h 17m +43h 08m
Differenz       34m     4h13m

Die Ergebnisse werden an den Teilkreisen abgetragen.

Die Berechnungen können z. B. mit der App "Degrees Calculator" erfolgen. (Bild rechts)

Das Teleskop wird zunächst grob auf den Himmelspol eingestellt. Es reicht, wenn der Polarstern in der Gesichtsfeldmitte des Fernrohres steht.
Die Deklinationsachse wird dafür auf 0° eingestellt, um die optische Achse ungefähr parallel zur Stundenachse auszurichten. Die Deklination habe ich mit der Wasserwaage waagerecht ausgerichtet und den Rektaszensionsteilkreis auf 0h eingestellt. Diese Achse konnte ich dann um 6h verstellen und so ungefähr senkrecht einstellt.
Der Stern Eta Herculis wird im Teleskop aufgesucht und die Zeiger der neuen Teilkreise werden auf 0 gestellt. Die Differenz wird nun mit der Feinbewegung dann über die Teilkreise abgetragen.Da die Teilkreise an meinem Teleskop eine ungerade Teilung hatten, musste ich die Einstellung unterbrechen und den Zeiger bis 0 weiterschieben.

 


Sonnenvisier
SonnenpeilerIch beobachte sehr oft unseren Zentralstern. Dafür habe ich mir wiederum aus Alu-Profilen ein kleines Sonnenvisier gebaut, wie im rechten Bild gezeigt.
Das Sonnenlicht, was durch das Loch der vorderen Blende fällt, muss symmetrisch um den schwarzen Punkt auf dem hinteren Blech einfallen. Dann ist das Teleskop auf die Sonne eingerichtet.



Der Peilsucher
Der Peilsucherdient zum Aufsuchen der Gestirne. Dabei spiegelt sich der Glühfaden einer Glühbirne Der selbst gebaute PeilsucherMarkierung des Peilsuchers in einer Meniskuslinse. Die Basis ist ein Alu-Vierkantprofil 16 x 16 mm und 170 mm Länge. Die "Scheibe" zur Reflexion des Glühfadenbildes als Peilmarkierung ist ein Meniskus mit 60 mm Durchmesser, der mit einen 20 x 20 mm Alu-Winkelprofil in der senkrechten und waagerechten Achse zum Justieren verstellbar ist. Für die senkrechte Verstellung ist der Winkel mit einer Flügelmutter geklemmt. Zum Transport wird der Meniskus zur Mitte klappt und liegt dann an dem Gehäuse für die elektrische Schaltung an. Die waagerechte Verstellung erfolgt mit der Flügelmutter oben auf den Winkel. Als Gelenk dient dabei ein Blindniet. Der Meniskus selbst wird von einem Kunststoffring gehalten.
Das bereits erwähnte Gehäuse für die Glühbirne und den Schaltungselementen besteht aus zwei 20 x 20 mm Winkelprofilen mit einer Länge von 65 mm. Die Winkelprofile sind zu einem Vierkantgehäuse miteinander verschraubt. Links sind der Ein-Aus-Schaltung und der Helligkeitsregler zu sehen. Die Batterien sind in konventionellen Kunststoffgehäusen untergebraucht. Die Beschreibung der Schaltung erübrigt sich, weil sie veraltet ist Den Peilsucher umgestellt für die Sonnenbeobachtung und heute mit einer Leuchtdiode einfacher aufgebaut ist. Der hintere aufgestellte Winkel dient zur korrekten Peilung und enthält in der Höhe des Mittelpunktes des Meniskus (80 mm von der Unterkante der Füße) einen 5mm Bohrung. Der Winkel ist auch klappbar. Der auf dem Basisprofil geklebte Filz verhindert Blendung durch Spiegelungen der Glühbirne. Befestigt wird der Sucher mit einer M5 x 40 mm Rändelschraube. Im Bild ist das U-Profil auf den Refraktor zu sehen.
Als Markierung des Suchers spiegelt sich der Glühfaden in dem Meniskus. Im Bild links ist die Markierung unscharf, weil die Fokussierung beim Fotografieren nicht möglich war. Tatsächlich ist diese etwa halb so groß. Das Bild rechts zeigt den Peilsucher als Sonnenvisier.
Störend ist der breite Rand der Kunststofffassung des Meniskus. Die Fassung werde ich möglicherweise noch mal ändern.
Anstatt des Meniskus dürfe eine normale Glasscheibe auch ausreichend sein. (Die kleine Glasplatte in dem Einschraubgehäuse einer Schmelzsicherung dürfte genau das richtige sein). Die Beschaffung des Meniskus wird vermutlich unmöglich sein. Ich habe ihn damals vom Verfasser des erwähnten Orion-Artikels bekommen.



Der Bau eines Foucault-Testers
Freunde von mir haben sich Teleskopspiegel selbst geschliffen. Ich habe ihnen dafür die Foucault-Messgeräte gebaut, mit dem die Oberflächengenauigkeit eines Spiegels geprüft werden kann.

Die Fotos zeigen das Messgerät in verschiedenen Ansichten. Es handelt sich bei dem Material, wie bei meiner Reisemontierung auch, um Reste von Alu-Platten die im Vorrichtungsbau eingesetzt werden. Die Bewegung der Messschneide erfolgt über einen Kreuzschlitten. Die Schlittenführungen bestehen aus Hydraulikrohren deren Außendurchmesser relativ genau ist. Dadurch konnten die Bohrungen in den Schlittenführungen mit einem 11,7 mm Bohrer und einer 12 mm Reibahle (Toleranz H7) auf einer einfachen Ständerbohrmaschine gebohrt werden.
Die Stellschrauben bestehen aus einen Stück M6-Gewindestange mit einem Kunststoffgriff. Das M6-Gewinde hat eine Steigung von 1mm, dadurch bewegen sich die Schlitten bei einer Umdrehung des Griffstücks um einen Millimeter. Die Messstrecken lassen sich so genau abfahren.
Die Beschreibung des Messverfahren finden Sie hier und hier.
Weitere Details zum Bau auf Anfrage.




Die Fokussierlehre
Messlehre Bei der Tagbeobachtung der Planeten ist es wichtig, das Teleskop zuvor scharf einzustellen. Das Planetenscheibchen ist sonst sehr groß und von der Leuchtkraft entsprechend schwach. Das Auffinden ist so sehr schwierig. Da man aber keinen Anhaltspunkt für die Scharfeinstellung hat, Bäume und Häuser der Umgebung sind nicht weit genug entfernt, habe ich mir eine Lehre gefertigt, die zwischen dem Okularauszug und Okularklemmring gehalten wird. Ich drehe den Okularauszug soweit ein, bis die Lehre genau dazwischen passt.
Der untere Bereich der Lehre ist für ein Zenitprisma mit Okular.

 

Die Beobachtungshandschuhe
Beobachtungshandschuhe Für die kalten winterlichen Beobachtungsnächte hat mir meine Mutter spezielle Handschuhe gestrickt. Die Finger und der Daumen sind abklappbar. Dadurch kann ich die Okulare und Filter sicher greifen.